ACC Brausetabletten und Hustensaft als Schleimlöser bei produktivem Husten mit Glas Wasser
Erkältungsmittel

ACC ohne Rezept – Hustenlöser richtig anwenden bei verschleimtem Husten

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8 Min. Lesezeit
ACC (Acetylcystein) löst festsitzenden Schleim und erleichtert das Abhusten. Alles zu Dosierung, Anwendung, Darreichungsformen und wann ACC wirklich hilft.

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Warum ACC zu den meistverkauften Hustenlösern gehört

Husten ist eines der häufigsten Symptome bei Erkältungen und Atemwegsinfekten. Besonders unangenehm wird es, wenn sich zäher Schleim in den Bronchien festsetzt und das Abhusten zur Qual wird. Genau hier setzt ACC (Acetylcystein) an – als einer der bekanntesten und wirksamsten Schleimlöser ohne Rezept.

ACC verflüssigt den festsitzenden Schleim, macht ihn dünnflüssiger und erleichtert das Abhusten erheblich. Dadurch können die Atemwege schneller von Sekreten befreit werden, was die Heilung beschleunigt und das Risiko für bakterielle Folgeinfektionen senkt.

Doch wann ist ACC wirklich sinnvoll? Wie dosiert man es richtig? Und welche Nebenwirkungen können auftreten? In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über ACC ohne Rezept – von der richtigen Anwendung bis zu wichtigen Warnhinweisen.

Was ist ACC und wie wirkt es im Körper?

Der Wirkstoff Acetylcystein

ACC ist der Handelsname für den Wirkstoff Acetylcystein (auch N-Acetylcystein genannt). Es handelt sich um eine chemische Verbindung, die seit den 1960er Jahren als Schleimlöser eingesetzt wird und bis heute zu den wirksamsten Mukolytika (schleimverflüssigenden Mitteln) gehört.

So wirkt Acetylcystein:

Der Wirkstoff spaltet die chemischen Bindungen in den Schleimmolekülen auf. Schleim besteht aus langen Proteinketten, die durch Schwefelbrücken (Disulfidbrücken) miteinander vernetzt sind. Diese Vernetzung macht den Schleim zäh und klebrig.

Acetylcystein enthält eine Thiolgruppe, die diese Schwefelbrücken aufbricht. Dadurch werden die langen Molekülketten in kürzere Stücke zerteilt, der Schleim wird dünnflüssiger und lässt sich leichter abhusten.

Dreifache Wirkung von ACC

  1. Schleimlösend (mukolytisch): Verflüssigt zähen Bronchialschleim
  2. Sekretfördernd (sekretolytisch): Fördert die Schleimproduktion in normaler Konsistenz
  3. Antioxidativ: Schützt die Schleimhäute vor freien Radikalen (bei höheren Dosen)

Diese Kombination macht ACC besonders wirksam bei produktivem Husten mit zähem, festsitzendem Schleim.

Wann ist ACC das richtige Medikament?

Ideale Anwendungsbereiche

ACC ist besonders wirksam bei:

1. Akuter Bronchitis mit produktivem Husten

  • Festsitzender, zäher Schleim in den Bronchien
  • Erschwertes Abhusten
  • Rasselnde Atemgeräusche

2. Erkältung mit verschleimten Atemwegen

  • Husten mit gelblich-grünem Auswurf
  • Druckgefühl auf der Brust
  • Verschleimung der oberen und unteren Atemwege

3. Chronische Atemwegserkrankungen (unter ärztlicher Kontrolle)

  • COPD mit Schleimbildung
  • Chronische Bronchitis
  • Mukoviszidose (in höherer Dosierung)

4. Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

  • Festsitzender Schleim in den Nasennebenhöhlen
  • Druckgefühl im Gesicht
  • Erschwerter Sekretabfluss

Wann ACC nicht hilft

ACC ist nicht geeignet bei:

  • Trockenem Reizhusten ohne Schleimbildung (hier helfen Hustenstiller besser)
  • Allergischem Husten (Antihistaminika sind effektiver)
  • Hustenreiz durch Kehlkopfentzündung (lokale Lutschtabletten bevorzugen)
  • Beginnendem Erkältungshusten in den ersten 1-2 Tagen (abwarten, ob sich Schleim bildet)

Dosierung und Anwendung von ACC

Standarddosierungen

Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren:

  • 400 bis 600 mg Acetylcystein pro Tag
  • Variante 1: 1 mal täglich 600 mg (ACC akut 600)
  • Variante 2: 2 mal täglich 200 mg oder 3 mal täglich 200 mg

Kinder von 6 bis 14 Jahren:

  • 300 bis 400 mg pro Tag, aufgeteilt in 2 bis 3 Einzeldosen
  • Z.B. 2 mal täglich 200 mg

Kinder von 2 bis 5 Jahren:

  • 200 bis 300 mg pro Tag, aufgeteilt in 2 Einzeldosen
  • Nur nach ärztlicher Rücksprache
  • Vorzugsweise als Saft oder Granulat

Säuglinge unter 2 Jahren:

  • ACC nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden
  • Gefahr der Sekretansammlung, da Säuglinge noch nicht effektiv abhusten können

Darreichungsformen im Vergleich

1. Brausetabletten (z.B. ACC akut 600)

  • Vorteil: Schnelle Auflösung, angenehmer Geschmack, gute Verträglichkeit
  • Einnahme: In einem Glas Wasser (200 ml) auflösen, nach dem Essen trinken
  • Besonderheit: Enthält oft Natrium – bei natriumarmer Diät beachten

2. Pulver zum Auflösen (Granulat)

  • Vorteil: Flexible Dosierung, gut für unterwegs
  • Einnahme: In Wasser auflösen oder direkt auf die Zunge nehmen und mit Flüssigkeit nachspülen
  • Tipp: Mit viel Flüssigkeit einnehmen für optimale Wirkung

3. Hustensaft

  • Vorteil: Ideal für Kinder, einfache Dosierung mit Messlöffel
  • Einnahme: Messlöffel verwenden, nicht mit Löffel aus Besteck dosieren
  • Hinweis: Oft mit Fruchtgeschmack, enthält meist Zucker oder Süßstoffe

4. Brausetabletten 200 mg

  • Vorteil: Flexible Dosierung über den Tag verteilt
  • Einnahme: 2 bis 3 mal täglich eine Tablette
  • Geeignet für: Menschen, die hohe Einzeldosen schlecht vertragen

Wichtige Einnahmehinweise

Optimaler Einnahmezeitpunkt:

  • Nach den Mahlzeiten einnehmen (bessere Verträglichkeit)
  • Nicht kurz vor dem Schlafengehen – gelöster Schleim kann nachts stören
  • Letzte Einnahme etwa 4 Stunden vor dem Zubettgehen

Flüssigkeitszufuhr:

  • Trinken Sie mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag
  • Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Fruchtsäfte
  • Ausreichend Flüssigkeit verstärkt die schleimlösende Wirkung

Anwendungsdauer:

  • Akute Beschwerden: 4 bis 5 Tage
  • Chronische Erkrankungen: Nur nach ärztlicher Anweisung
  • Bei fehlender Besserung nach 3 bis 4 Tagen Arzt aufsuchen

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Häufige Nebenwirkungen

Magen-Darm-Beschwerden (bei etwa 1 von 10 Personen):

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Sodbrennen
  • Mundgeruch nach Schwefel

Seltene Nebenwirkungen:

  • Kopfschmerzen
  • Ohrensausen
  • Herzrasen
  • Hautausschlag, Juckreiz

Sehr selten, aber ernst:

  • Bronchialkrämpfe (besonders bei Asthmatikern)
  • Allergische Reaktionen (Atemnot, Schwellungen)
  • Schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom)

Bei allergischen Reaktionen oder Atembeschwerden sofort die Einnahme stoppen und einen Arzt aufsuchen.

Wichtige Wechselwirkungen

ACC niemals kombinieren mit:

  1. Hustenstillern (Antitussiva)

    • Wirkstoffe wie Codein, Dextromethorphan
    • Grund: Gelöster Schleim kann nicht abgehustet werden
    • Folge: Sekretanstauung, erhöhtes Infektionsrisiko
  2. Antibiotika (bei gleichzeitiger Einnahme)

    • Bestimmte Antibiotika (Tetrazykline, Penicilline) können in ihrer Wirkung vermindert werden
    • Lösung: Mindestens 2 Stunden Abstand zwischen ACC und Antibiotikum einhalten
  3. Nitroglycerin (Herzmedikament)

    • Kann zu verstärkter gefäßerweiternder Wirkung führen
    • Nur unter ärztlicher Kontrolle kombinieren

Besondere Patientengruppen

Schwangerschaft und Stillzeit:

  • Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt
  • Im ersten Schwangerschaftsdrittel möglichst vermeiden
  • Während der Stillzeit ist Vorsicht geboten

Asthmatiker:

  • Erhöhtes Risiko für Bronchialkrämpfe
  • Nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden
  • Bei Atembeschwerden sofort absetzen

Ältere Menschen:

  • Dosisanpassung meist nicht erforderlich
  • Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten
  • Bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion Vorsicht

ACC richtig anwenden – Praktische Tipps

So holen Sie das Beste aus der Behandlung heraus

1. Zum richtigen Zeitpunkt starten

  • Warten Sie ab, bis sich Schleim bildet (meist Tag 2 bis 3 der Erkältung)
  • Bei trockenem Reizhusten bringt ACC nichts

2. Flüssigkeit ist der Schlüssel

  • Trinken Sie über den Tag verteilt mindestens 2 Liter
  • Warme Getränke wie Kräutertee unterstützen die Schleimlösung zusätzlich

3. Atemübungen und Inhalation kombinieren

  • Inhalieren Sie mit Salzwasser oder Kamillendampf
  • Klopfen Sie sanft auf den Brustkorb, um Sekret zu mobilisieren
  • Atmen Sie tief ein und husten Sie bewusst ab

4. Aufrecht schlafen

  • Erhöhen Sie das Kopfteil des Bettes oder verwenden Sie zusätzliche Kissen
  • Erleichtert das Abhusten und reduziert nächtlichen Hustenreiz

5. Auf den Körper hören

  • Husten Sie den gelösten Schleim aktiv ab, unterdrücken Sie ihn nicht
  • Schonen Sie sich, vermeiden Sie körperliche Anstrengung
  • Gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe zur Genesung

Alternativen zu ACC

Andere Schleimlöser ohne Rezept

1. Ambroxol (z.B. Mucosolvan)

  • Wirkmechanismus: Stimuliert die Schleimbildung und fördert den Abtransport
  • Vorteil: Gilt als besser verträglich als ACC
  • Nachteil: Etwas schwächere Wirkung bei sehr zähem Schleim

2. Bromhexin

  • Wird im Körper zu Ambroxol umgewandelt
  • Ähnliche Wirkung wie Ambroxol, aber verzögert

3. Pflanzliche Alternativen

  • Efeublätter-Extrakt (z.B. Prospan)
  • Thymian-Extrakt
  • Eukalyptusöl (zum Inhalieren)
  • Vorteil: Sehr gut verträglich, auch für Kinder
  • Nachteil: Schwächere Wirkung bei starker Verschleimung

4. Salzhaltige Inhalationen

  • Isotone oder hypertone Kochsalzlösung
  • Befeuchtet die Schleimhäute, löst Sekret
  • Nebenwirkungsfrei, ideal als Ergänzung

Häufige Fehler bei der Anwendung von ACC

Fehler 1: ACC bei trockenem Husten nehmen

  • ACC hilft nur bei produktivem Husten mit Schleimbildung
  • Bei Reizhusten sind Hustenstiller die richtige Wahl

Fehler 2: Zu wenig trinken

  • Ohne ausreichend Flüssigkeit kann ACC nicht optimal wirken
  • Mindestens 2 Liter täglich sind notwendig

Fehler 3: ACC mit Hustenstiller kombinieren

  • Diese Kombination ist gefährlich und kann zu Sekretanstauung führen
  • Niemals gleichzeitig einnehmen

Fehler 4: Zu lange einnehmen

  • Nach 4 bis 5 Tagen ohne Besserung zum Arzt gehen
  • Längerer Husten kann auf Komplikationen hinweisen

Fehler 5: Kurz vor dem Schlafengehen einnehmen

  • Gelöster Schleim führt zu nächtlichem Hustenreiz
  • Letzte Einnahme mindestens 4 Stunden vor dem Schlafen

Wann Sie mit ACC zum Arzt sollten

Konsultieren Sie einen Arzt, wenn:

  • Husten länger als 7 Tage anhält oder sich verschlimmert
  • Hohes Fieber über 39 Grad Celsius auftritt oder länger als 3 Tage besteht
  • Blutiger oder rostfarbener Auswurf erscheint
  • Atemnot oder pfeifende Atemgeräusche auftreten
  • Brustschmerzen beim Atmen oder Husten entstehen
  • Starkes Krankheitsgefühl mit Schwäche und Erschöpfung auftritt
  • ACC nach 4 bis 5 Tagen keine Besserung bringt

Diese Symptome können auf eine bakterielle Infektion, Lungenentzündung oder andere ernsthafte Erkrankungen hinweisen, die ärztlich behandelt werden müssen.

Fazit: ACC als bewährter Helfer bei verschleimtem Husten

ACC (Acetylcystein) ist ein hochwirksamer Schleimlöser, der bei produktivem Husten mit zähem Sekret schnelle Linderung bringen kann. Die richtige Anwendung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr und der Verzicht auf gleichzeitige Hustenstiller sind entscheidend für den Behandlungserfolg.

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • ACC wirkt durch Aufspaltung von Schleimmolekülen und macht Sekret dünnflüssiger
  • Standarddosierung für Erwachsene: 600 mg täglich (als Einzeldosis oder aufgeteilt)
  • Anwendungsdauer bei Selbstmedikation: maximal 4 bis 5 Tage
  • Wichtig: Viel trinken (mindestens 2 Liter täglich) für optimale Wirkung
  • Niemals mit Hustenstillern kombinieren
  • Bei fehlendem Behandlungserfolg oder Warnsymptomen Arzt aufsuchen

ACC ist ein sicheres und effektives Medikament, wenn es richtig angewendet wird. Beachten Sie die Dosierungsempfehlungen, achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und hören Sie auf Ihren Körper. Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden zögern Sie nicht, ärztlichen Rat einzuholen.

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